Freitag, 30. Oktober 2015

Wie ein freier Tag bei mir aussieht

Naja, so wirklich ein freier Tag war es nicht, aber es ist ein Tag, an dem ich nichts für die Uni gemacht habe.

So etwas muss ich jedoch immer erst mit mir ausdiskutieren:

Kann ich mir das wirklich leisten? - Nein, im Moment kann es gar nicht schnell genug weitergehen.

Brauche ich das? - Ja! Ich habe seit Montag jeden Tag gut 12 Stunden gearbeitet (Arbeit = Zeug für die Uni + Haushalt + Kind versorgen. Netto-Schreibtischzeit belief sich aber bestimmt auch immer zwischen 8 und 10 Stündchen, ohne Däumchen drehen): Zwischen Dienstag und Donnerstag einen Blog und einen Twitteraccount ins Leben gerufen, diverse Anschreiben verfasst und mit verschiedenen Personen Kontakt aufgenommen, Testläufe mit meinem Fragebogen durchgeführt und viele Stunden mit Gesprächen verbracht, um familiäre Dinge und Sachen in Bezug auf meinen Jungen abzuklären. Ich habe pro Nacht durchschnittlich unter sechs Stunden geschlafen, mein Sohn kam an drei Nächten davon nachts zu mir ins Bett gekrabbelt, inklusive Rotznase, und heute Morgen zogen Kopfschmerzen an. Ganz ehrlich, als ich heute im Vorbeigehen mein Spiegelbild in einem Schaufenster sah, dachte ich mir nur: Shit!

Da tat der Entschluss richtig gut, heute einen Bogen um den Schreibtisch zu machen: Erst mal in Ruhe einkaufen gehen und auch dem Zuhause wieder mal ein wenig Aufmerksamkeit schenken, in Form einer Runde mit dem Staubsauger zum Beispiel - oder, den Wäscheständer, auf dem die Klamotten mittlerweile schon fast knusprig getrocknet sind, endlich mal abräumen und für ca. zwei Tage in seine Ecke stellen.

Und nun steht ja Halloween vor der Tür. Endlich der Leidenschaft für das Makabre, Skurrile und Gruselige frönen! Jedes Jahr ist die Vorfreude darauf ab etwa August groß - und jedes Jahr passiert es, dass dieser Tag to-tal plötzlich kommt! Ach - note to self - auf youtube nach Gruselgeräuschen suchen, das kommt gut, geht schnell und kostet nix.

Der Einkauf für das gruselige Familienessen, zu dem ich seit acht Jahren einlade, ist auf jeden Fall erledigt. Nahm etwas Zeit in Anspruch, da ich Einkäufe im großen Konsumtempel eher selten mache und mich dem entsprechend immer wieder mal staunend in irgendwelchen Gängen verliere. Zudem bin ich die 2,5 km hin und zurück zu Fuß gegangen, um mich mal wenigstens wieder ein bisschen zu bewegen, weil ich ansonsten ja eigentlich nur mit meinen vier Buchstaben auf einem Stuhl klebe.

Nächster Programmpunkt: Gesprächstermin. Zwei Stunden.

Danach: Fix in die Stadt, was erledigen.

Anschließend: Sohn im Hort einsammeln. Mit ihm kurz noch am Supermarkt vorbei, weil natürlich heute morgen doch etwas gefehlt hat. Dann endlich nach Hause.

Die wie-viel-bin-ich-heute-gelaufen-App sagt: 9,9 km.

Gegen Ende war es nur noch ein sich-durch-die-Arbeiten-des-restlichen-Tages-Schleppen. Um 18.30 Uhr ist die Verlockung groß, ins Bett zu kippen. Also setze ich mich aufs Sofa, um mich mit dem Schreiben eines Blogeintrags in Gang zu halten. Der Tag ist noch länger nicht vorbei...

Als ich aus dem Schlaf aufschrecke, weil Söhnchen ins Wohnzimmer platzt, ist es 19.30 Uhr. 

Der Körper holt sich, was er braucht.

Und die Seele geht auch nicht leer aus. Mein Kind kommt an, um... mir was vorzulesen! Ich platze vor Stolz!




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