Montag, 2. November 2015

Letzte Vorbereitungen

Wenn der letzte Gedanke vor dem Schlafengehen am Sonntag ist, dass man jetzt eigentlich Wochenende bräuchte, ist das nicht die beste Voraussetzung für einen produktiven Montag. Noch weniger gut wird die Prognose dann, wenn man am nächsten Morgen mit Druck im Kopf aufwacht und sicher ist, dass man etwas ausbrütet und dringend zur Apotheke muss.

Auf der Plus-Seite: Söhnchen wurde morgens vom Papa abgeholt, ist nun eine Nacht dort und dann noch eine Nacht bei seiner Oma. Ich bin glücklicherweise in der Lage, dass so etwas recht regelmäßig stattfindet. 

Insofern ist die Tagesbilanz ganz okay. Wieder ein bisschen Fragebogen-Feinschliff erledigt - irgendwann muss ich damit einfach aufhören! - und Kontakt mit diversen Redaktionen aufgenommen, die bereits im Juni (!) ihre Unterstützung zusicherten. Denn eigentlich war der Anfang der Datenerhebung für Ende Juli bis Anfang August geplant.

Die Hemmschwelle, mit so einer Befragung online zu gehen, ist sehr hoch. Und in dieser steckt unheimlich viel Arbeit. Es sind sehr viele Fragen und bei mir hat das Gütekriterium "Zumutbarkeit" (für die Teilnehmerinnen) einen hohen Stellenwert. Gerade, wenn man eine sehr heterogene Gruppe untersuchen will, braucht man einfach nicht jedem die selben Fragen zu stellen oder auch jede Antwortoption (das meiste sind Fragen zum auswählen, ähnlich wie multiple Choice) zu präsentieren. 

Das hat zu einem sehr komplexen Fragebogen geführt, hinter dem ein ausgeklügeltes Filtersystem von Bedingungen und Logik-Regeln steckt - das macht ihn natürlich auch fehleranfällig. Nach -zig Testläufen inklusive Dokumentation ist eigentlich absolut sicher, dass alles stimmt, aber ich muss trotzdem zugeben, dass ich aufgeregt bin. Mein Nervenkostüm hat ob dieser ganzen logischen Verknüpfungen und wenn-dann-Bedingungen wirklich einiges an Federn gelassen.

Parallel dazu schreibe ich meine Einführungstexte, z. B. für Postings in Communities, jetzt schon - damit ich dann an meinem "großen Tag" alles gut über die Bühne bringe und nicht dann auch noch an Formulierungen hängen bleibe. Es ist schwer, den Überblick zu behalten und darauf zu achten, dass man auch überall adäquat schreibt. Ich habe ja eine große Zielgruppe, aber es sind nicht alle gleich und manche interessiert vielleicht auch etwas anderes. 

Ich werde zum Beispiel vielleicht auch bei städtischen Einrichtungen anfragen und da denke ich doch, dass der wissenschaftliche Hintergrund wichtiger ist, als meine Persönlichkeit. Da geht also ein eher formeller Text mit einem Exposé in der Anlage hin. Spreche ich Menschen über ein "persönlicheres" Medium - soziales Netzwerk zum Beispiel - an, ist meine Persönlichkeit wieder wichtiger, als meine methodischen Skills es sind. 

Aber eigentlich bin ich so weit, dass ich mich einfach kopfüber in die Erhebung stürzen könnte! Wenn ich morgen früh genug Zeit habe und nicht mit schmerzender Stirn über einem Topf mit heißem Wasserdampf hänge, schaffe ich vielleicht, auch den letzten Zweifel über Bord zu werfen und mit meiner Erhebung online zu gehen. 

Besonders gefreut hat mich die Anfrage einer Redaktion, ob man aus meinen Ergebnissen vielleicht einen Artikel für die Leserinnen machen könnte. Dieses Interesse ist für mich natürlich so etwas wie ein Ritterschlag! 

Wie aufregend!

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